Hi zusammen!
In Kysna haben wir u.a. das Township besucht. Ein Township ist eine von Farbigen bewohnte städtische Siedlung in Südafrika. Es war eine geplante Tour mit einem sehr lebensfrohen Guide (selbst ein Townshiper). Wir waren uns nicht sicher, ob es wirklich so eine gute Idee wäre, ein Township zu besuchen. Ich dachte, es wäre falsch und blöd, wenn ich durchs Township marschiere und dann auch noch meine Kamera draufhalte. Aber unsere Bedenken wurden sowohl vom Reiseleiter als auch vom Reise-Guide weggewischt. Jeder hat seine eigene Meinung. Township ja oder nein. Ich jedenfalls habe die einstündige Tour auf keinen Fall bereut und ich wäre gerne noch länger geblieben. Wir haben die Tour NICHT unternommen, um uns an der Armut der Afrikaner zu ergötzen! Man erzählte uns, dass die Südafrikaner den Besuch nicht als Voyeurismus ansehen. Vielen ist es auch schlichtweg egal, andere (besonders die Kinder) freuen sich über das Interesse und andere profitieren von den Touren. Ich hatte auch nicht ein Eindruck, dass die Bewohner besonders unglücklich wirken. Armut bedeutet ja auch nicht unbedingt gleich, dass die Menschen unzufrieden sind.
Jährlich besuchen 800.000 Touristen die Townships in Südafrika. Eine Township Führung kostet ca. 20 bis 30 Euro. Bei 800.000 Touristen kommt dementsprechend einiges zusammen. Ok, die Anbieter solcher Touren profitieren und verdienen natürlich am meisten daran. Aber nicht nur die. Der Kindergarten im Kysna Township wurde zum Beispiel von diesen Geldern errichtet und die Gehälter der Erzieher/Lehrer werden ebenfalls davon bestritten.
Doch unabhängig davon profitieren auch die Bewohner von den vielen Touristen, denn es gibt zum Bespiel lokale Shops im Township und selbst man nur eine Cola und oder eine Banane kauft: Das Geld landet dort, wo es gebraucht wird.
Es war eine tolle und sehr informative Tour, die ich so schnell nicht vergessen werde. Unvergesslich auch, als ein kleines süßes Mädel aus heiterem Himmel neben mir stand, mich drückte und über mein Haar strich.
♥♥♥
Kontrastprogramm:
Stellenbosch, Swellendam, Franschoek
Weitere Highlights unserer Reise.
♥♥♥
Abschließend möchte ich noch sagen, dass mich Südafrika total geflasht hat. Die verschiedenen Landstriche, die Menschen und ihre Gastfreundschaft, das gute und günstige Essen, die holländische Architektur, das Meer, die Berge, die Safari, die Pinguine und und und. Wir werden dieses Land ganz, ganz sicher noch einmal bereisen. DANN aber auf eigene Faust. Um einen ersten Eindruck von Südafrika zu gewinnen, war die geplante und komplett durchorgansierte Tour mit der Reisegruppe absolut super und ich würde es auch immer wieder so machen. Die Gruppe war einfach klasse und wir haben viel gelacht. Dass wir die Jüngsten waren störte mich überhaupt nicht. Und Karin, unser Reise-Guide war einsame spitze!! Einen besseren Reise-Guide hätten wir uns nicht wüschen können. Karin, in England geboren und in Südafrika aufgewachsen, hat uns mit ihren interessanten und informativen Geschichten und mit ihrer sehr sympathischen Art Südafrika näher gebracht. Dafür nochmal ein ganz liebes DANKESCHÖN!!! ♥ (Falls Interesse bestehen sollte: Ich kann gerne den Kontakt zu Karin herstellen.) Was ich jedoch manchmal fast schmerzhaft bedauert habe (obwohl ich es natürlich im Vorfeld wusste): Man war so schrecklich unflexibel. Die verschiedenen Landstriche, die wir auf der Garden Route entdecken durften, sind abwechslungsreich und wunderschön. Direkt am Indischen Ozean gibt es atemberaubende Küsten, kilometerlange Sandstrände (z.B. in Plettenberg Bay), traumhafte Lagunen, raue Felsklippen und man findet dort soooooo un-fass-bar viele meeeega schöne Häuser. Weiter im Inland findet man tiefe Wälder, beeindruckende Schluchten, riiiesige Obstplantagen, malerische Weinberge, schier endlos erscheinende Weizenfelder...…..
Nur leider konnten wir dies immer nur vom Bus aus bestaunen. WIE gerne wäre ich ausgestiegen, um spontan ein Foto zu machen. WIE gerne hätte ich die Landschaft und den Moment aufgesaugt!!! Spontan und alleine mit meinem Mann zusammen. WIE gerne wäre ich am einsamen Sandstrand von Plettenberg Bay gewesen.
Fotos vom Bus aus, auf denen sich womöglich noch die Scheibe widerspiegelt, finde ich albern.
Ich hätte auch gerne mehr Zeit an den verschiedenen Orten gehabt bzw. weniger Zeit an Orten, die uns nicht besonders interessierten.
Südafrika, we will come back (allone).
♥♥♥
Liebe Grüße,